Offenbacher Ansichten

 

Denkmal Streichholzkarlche auf dem Offenbacher Wilhelmsplatz

Vom Streichholzkarlche 1880 - 1939 meinen viele, er sei das letzte der Originale gewesen, an denen das alte Offenbach reich war. Hinragend in eine Zeit, in die Originalität eigentlich nicht mehr passte.

Zeitgenossen, die sich an ihn erinnern, beschwören das Bild eines etwas schrulligen und verschrobenen, aber liebenswürdigen Individualisten, den jeder kannte und sympatisch fand. Sein Bild steht für eine versunkene Zeit und schwindende Erinnerungen.

Karl Winterkorn lebte vom Verkauf von Streichhölzern. Er war nur 1,30 Meter groß, dabei zur Fülle neigend. Er liebte es als Holzhändler bezeichnet zu werden. Na und das war er ja auch.

 

Tag für Tag konnte man ihn in Offenbacher Lokalen und den mit der Lokalbahn leicht zu erreichenden Sachsenhäuser Gaststätten seine Streichhölzer feilbieten sehen. Die trug er mal in einer abgewetzten Aktentasche, mal vor dem Bauch in einem Kasten, den bei Regen ein Wachstuch vor Nässe schützte.

Im März 2007 wurde das Denkmal zum Leidwesen der Offenbacher Bürger von einem Lastwagen umgefahren und dann kurze Zeit später wieder fachgerecht repariert - das Ergebnis ist auf den Fotos zu sehen.

Im Hintergrund steht ein Schauspieler, der die Figur "Streichholzkarlche" wieder lebendig werden läßt.

 

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